Heute nutze ich die Gunst der Stunde und eines gemütlichen, leicht bewölkten 1. April, der mir diese unsympathische Mischung aus: jetzt regnets und wird Herbst und die Sonne strahlt wir haben Hochsommer, bescheren wird. Also nix, worauf man sich einstellen kann.
Geplant ist eine Nachlese von vertretbaren 25 Manuskriptseiten, je heute und morgen, was ein vernünftiges Pensum darstellt. Wenn da nicht irgendwelche Überraschungen lauern.
Insgesamt ist, wenn ich es positiv formuliere der Druck weg. Ich habe nicht die Illusion am nächsten Bestseller zu schreiben und die Verkäufe meiner bisherigen Veröffentlichungen sind rückläufig, seit ich kaum mehr blogge und das niederschwellige Werbeangebot von Amazon nicht mehr nutze.
Man kann auch sagen die Luft ist raus.
Aktuell beschäftigen mich eher fachbezogene Artikel, mit so feinen Themen, wie: Welche Bedeutung hat die Proteinbiosynthese auf das motorische Lernen nach Schlaganfall? Oder auch: Welche Bedeutung hat die Core-Stabilität und der Haltungshintergrund der oberen Extremität bei einer zerebellaren Ataxie? Die ich meist im Rahmen von Powerpoint-Präsentationen verfasse und bereits präsentiere oder noch ausarbeite.
Das ist das Kontrastprogramm zu Whiskey saufenden Bountyhuntern, die sich im „Twilight of reality“ bewegen. Dazu fehlt mir gerade die Inspiration.
Aber das war schon immer so – und ich bin kein Fan dieser Willkür der Musen: Ich habe das Gefühl ewig Gedichte schreiben zu können und plötzlich ist der Brunnen trocken und ich habe keine Ahnung, ob jemals irgendwo wieder ein perliges Nass sprudeln wird. Nach den Gedichten, die ihren sudden death vor drei, vier Jahren hatten, sind es wohl nun die Thriller deren MHD abgelaufen scheint.
Aber ich will nicht lamentieren! Denn ich habe aus jeder Phase, für die nächste etwas mitgenommen. Dieses Basteln an jeder einzelnen lyrischen Zeile, hat meinen Blick beim Prosa-Text geschärft, dass man da nicht einfach, ohne Gefühl für die Melodie und Blick auf das genau passende Wort, herunterrattern kann. Vielleicht erstelle ich ja jetzt, sensationell spannende Präsentationen 🙂
Dem aktuellen Skript steht dieser Modus im Weg. Ich bin ganz sicher, dass ich das Skript längst abgebrochen hätte, wäre der Plot nicht formuliert oder zumindest verschieben würde, würde ich diesen Brocken nicht seit Jahren vor mir herschieben. Nein, jetzt wird er fertig gemacht und das Ergebnis landet dann, neben anderen Manuskripten in meiner digitalen Schublade oder tritt, mutige Joe und die fatalistischen Aurumer, den Weg in die Öffentlichkeit an, was, unter manchen Aspekten, die Schublade wieder attraktiv macht …
Also so stehts hier, am schönen See. Ich bedanke mich, für die geschenkte Aufmerksamkeit und wünsche ein schönes Wochenende 🙂
PGF